Gesellschaft

Italiener reisen weniger ins Ausland, als man denkt: Der Tourismus ist (vor allem) eine innere Angelegenheit.

I Eurostat-Daten widerlegen einen Mythos: Der Großteil der touristischen Ausgaben in Europa stammt von den Einheimischen. Und der Inlandstourismus ist viel wichtiger, als man denkt.

Italiener reisen weniger ins Ausland, als man denkt

Wir sind es gewohnt, den Tourismus als einen Fluss von Menschen zu betrachten, die Grenzen überschreiten, aber die Realität sieht ganz anders aus. In Ländern wie Italien, wo der Sektor oft von den lokalen Institutionen als strategisch angesehen wird, findet der Großteil der touristischen Bewegungen innerhalb der Landesgrenzen statt. Der Tourismus wirkt sich auf die Wirtschaft, die saisonale Beschäftigung, die Organisation der Dienstleistungen und sogar auf die Verwaltung der öffentlichen Räume — städtisch und natürlich — aus.

Nicht nur weite Reisen: Auch Tagesausflüge zählen

Wenn man von Tourismus spricht, meint man nicht nur die klassische Reise mit Koffer und Übernachtung. Auch ein Tagesausflug zu Erholungszwecken zählt dazu. Laut Eurostat stammten im Jahr 2019 61% der inländischen touristischen Ausgaben in der EU von Einwohnern, die in ihrem eigenen Land reisten. Davon sind 42% mit Aufenthalten von mindestens einer Nacht verbunden, während 19% Tagesausflüge betreffen.

Ausländische Touristen zählen, aber weniger als erwartet

Und die internationalen Reisenden? Sie machen 39% der inländischen touristischen Ausgaben in den EU-Ländern aus: 34% sind mit Übernachtungen verbunden, und nur 5% mit Tagesbesuchen. Zahlen, die die Vorstellung widerlegen, dass der Auslandstourismus immer der Hauptmotor der lokalen Tourismuswirtschaft sei. In Wirklichkeit ist der Inlandstourismus oft das wahre Rückgrat — auch in Ländern mit starker internationaler Anziehungskraft wie Italien.