Die EZB beendet die Serie von acht aufeinanderfolgenden Zinssenkungen. Der Einlagensatz bleibt bei 2%, ein als "neutral" betrachtetes Niveau, während die Inflation nach den Spitzen von über 10% im Jahr 2022 endlich wieder das Ziel von 2% erreicht hat. Lagarde wählt die Vorsicht: "Wir sind gut positioniert, um zu reagieren, aber jetzt ist Vorsicht geboten".
Zölle USA-Europa: Alles hängt von Trump ab
Die Handelsgespräche mit Washington halten den EZB-Rat in Atem. Die Gerüchte über eine Einigung bei 15% Zöllen werden von Lagarde als "Spekulationen" abgetan. In der Zwischenzeit sorgt Trump für Unruhe an den Märkten, während die Fed aus Angst vor neuen Inflationsimpulsen stillsteht.
Der starke Euro überzeugt Lagarde nicht
Trotz des 13%igen Rückgangs des Dollars seit Jahresbeginn vermeidet Lagarde direkte Aussagen über die Auswirkungen auf den europäischen Handel. "Der Wechselkurs ist nicht unser Ziel, aber wir überwachen ihn", sagte sie in Reaktion auf die Besorgnis der europäischen Politik über die Exportwettbewerbsfähigkeit.
Entferntere Zinssenkungen, wachsende Vorsicht
Die Märkte reduzieren drastisch ihre Erwartungen an weitere Zinssenkungen. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Senkung im September sinkt auf 20% und nur 36,8% erwarten eine Senkung im Dezember. In der Zwischenzeit verlangsamen sich die Börsen: Mailand schließt mit -0,24% und der Euro stärkt sich auf 1,7780 gegenüber dem Dollar.
Moderates Wachstum, kontrollierte Inflation
Die EZB sieht "Abwärtsrisiken", und Lagarde bleibt zuversichtlich hinsichtlich des europäischen Wachstums, das auch durch den deutschen fiskalischen Anreiz unterstützt wird. Nach dem +0,6% im ersten Quartal wird eine moderate, aber stabile Expansion im Zeitraum 2025-2027 erwartet. "Die Zukunft wird uns sagen, ob eine weitere Senkung oder eine Erhöhung erforderlich ist", schloss die Präsidentin.