Im Jahr 2050 wird Italien ein kleineres und einsameres Land sein. Laut den neuen Schätzungen des Istat (Nationales Statistikamt), aktualisiert bis 2024, wird die Einwohnerzahl von derzeit 59 Millionen auf 54,7 Millionen sinken, mit einem Verlust von 4,3 Millionen Menschen.
Aber es ist nicht nur eine Frage der Zahlen: Die Haushalte, die aus einer einzigen Person bestehen, werden von derzeit 36,8% auf 41,1% steigen, während die durchschnittliche Anzahl der Mitglieder pro Haushalt von 2,21 auf 2,03 sinken wird.
Ein alterndes Land
Italien im Jahr 2050 wird ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre haben: von den heutigen 24,3% auf 34,6%.
Die erwerbsfähige Altersgruppe (15-64 Jahre) wird von 37,4 auf 29,7 Millionen Individuen einbrechen, mit schwerwiegenden Folgen für Arbeitsmarkt, Rentensystem und öffentliche Gesundheit.
Und für das Jahr 2080 ist das Szenario noch düsterer: Die Bevölkerung könnte auf 45,8 Millionen sinken.
Die Ursachen des Rückgangs
Der demografische Rückgang ist keine Überraschung: Die Ersatzrate von 2,1 Kindern pro Frau wird seit 1976 nicht mehr erreicht, und die Geburtenrate sinkt weiter.
Das Istat weist auf eine „Selbstverstärkung“ des Alterns hin, bedingt durch niedrige Geburtenrate, höhere Langlebigkeit und familiäre Veränderungen.
Auch die Einwanderung, die jahrzehntelang den Geburtenrückgang ausgeglichen hat, kann den Trend nicht mehr umkehren.
Süden in Not, Norden widerstandsfähiger
Das Phänomen wird nicht gleichmäßig zuschlagen. Kurzfristig wird der Norden einen leichten Bevölkerungszuwachs verzeichnen (+1,1% jährlich bis 2030), während die Mitte 1,3% verlieren wird und der Süden einen Rückgang von 4,8% verzeichnen wird.
Zwischen 2030 und 2050 wird der Rückgang allgemein werden, aber der Süden wird den höchsten Preis zahlen.
Familien mit Kindern immer seltener
Heute machen Familien mit Kindern 28,6% der Gesamtzahl aus. Bis zur Mitte des Jahrhunderts werden sie auf 21,4% sinken, weniger als zwei von zehn. Laut Istat ist der Anstieg der Single-Haushalte vor allem auf Alterung der Bevölkerung und instabile Ehen zurückzuführen, mit mehr Trennungen und Scheidungen.