Bucchianico, ein Hügeldorf mit fast fünftausend Einwohnern in der Provinz Chieti, stellt sich der Herausforderung der Entvölkerung mit der Initiative “Häuser für 1 Euro”. Die Gemeindeverwaltung lädt die Eigentümer von verlassenen Gebäuden ein, diese zu einem symbolischen Preis abzugeben, um so Steuerlasten für Immobilien zu vermeiden, die sie nicht wiederherstellen möchten. Die Häuser werden dann an diejenigen verkauft, die bereit sind, in ihre Sanierung zu investieren.
Tradition und touristisches Potenzial
Berühmt für das eindrucksvolle Fest der Banderesi und das Heiligtum des Heiligen Camillus De Lellis, dem Schutzpatron der Kranken und Krankenpfleger, ist Bucchianico von spektakulären Landschaften wie den abruzzesischen Calanchi umrahmt. Trotz des Reizes der Traditionen und religiösen Feierlichkeiten hat das historische Zentrum im Laufe der Jahre eine fortschreitende Abwanderung erlebt, mit verfallenden Gebäuden und immer leereren Straßen.
Der städtische Sanierungsplan
Mit einem Beschluss vom 10. Juli hat der Gemeinderat das Projekt “Häuser für 1 Euro” offiziell genehmigt, dem Beispiel anderer abruzzesischer Zentren wie Casoli, Canistro, Lecce nei Marsi, Pratola Peligna, Santo Stefano di Sessanio und Penne folgend. Die Initiative zielt darauf ab, das bauliche Erbe des Dorfes aufzuwerten, die Rückkehr neuer Bewohner zu fördern und die Eröffnung von Handels- und Handwerksbetrieben zu unterstützen.
Ein Aufruf an die Eigentümer
Die Einladung richtet sich an diejenigen, die unbewohnte, nicht bewohnbare oder in strukturellem und hygienisch-sanitärem Verfall befindliche Immobilien besitzen und nicht bereit sind, Renovierungs- oder Instandhaltungskosten zu tragen. Das Ziel, so erklärt die Gemeinde, ist zweifach: dem historischen Zentrum neues Leben einzuhauchen und neue wirtschaftliche Möglichkeiten im Zusammenhang mit Tourismus und Handwerk zu schaffen.