In Zeiten der Unsicherheit wählen die Zentralbanken den alten Zufluchtsort: Gold. Laut einer Umfrage des World Gold Council (WGC) planen die globalen Währungsinstitute, ihre Goldreserven im Jahr 2024 weiter zu erhöhen, während sie sich darauf vorbereiten, ihre Dollar-Exponierung in den nächsten fünf Jahren zu reduzieren. Das Phänomen, angetrieben durch geopolitische Spannungen und Unsicherheiten über Trumps Politik, hat dazu geführt, dass Gold den Euro als zweitgrößte Reserve der Welt überholt hat, so ein aktueller Bericht der EZB.
Rekordkäufe: +1.000 Tonnen pro Jahr
Der WGC hebt einen klaren Trend hervor: über 1.000 Tonnen Gold werden jedes Jahr seit 2021 angehäuft, weit über den durchschnittlichen 400-500 Tonnen des vorherigen Jahrzehnts. Und das Tempo verlangsamt sich nicht: Gold wird wieder zu einem Schild gegen Inflation, Kriege und Währungsinstabilität.
Die Länder, die 2024 am meisten gekauft haben
Angeführt wird der Goldrausch von Polen, das etwa 90 Tonnen zu seinen Reserven hinzugefügt hat. Es folgen Türkei (+13,85%), Indien (+9,03%) und China, das weiterhin kauft, wenn auch mit geringerer Intensität als 2023. Die Top 10 werden vervollständigt durch: Tschechische Republik, Irak, Ungarn, Usbekistan, Ghana und Katar.
Wer hat die vollsten Tresore? Italien ist weltweit Dritter
Die Vereinigten Staaten bleiben mit 8.133 Tonnen ungeschlagen, was 22,7% der weltweiten Reserven entspricht. Es folgen Deutschland (3.351 t) und Italien, das sich mit 2.451,83 Tonnen auf dem globalen Podium behauptet. In den Top 10 sind auch Frankreich, Russland, China und die Schweiz.
Gold als strategische Waffe
Die Rückkehr des Goldes ist mehr als nur eine Modeerscheinung: Es ist eine Strategie. In einer sich wandelnden Welt bereiten sich die Zentralbanken mit dem ältesten und zuverlässigsten Vermögenswert der Geschichte auf das Schlimmste vor. Und Italien, mit seinen vollen Tresoren, bleibt fest unter den globalen Goldmächten.